Dienstag, 2. März 2010

Michi und der Midnight Meat Train (könnt ihr ja mal googlen)

Dienstag, 02.03.2010 um 0.30 Uhr in Hannover


Nach der einstündigen Bahnfahrt in der S-Bahn war ich am Hauptbahnhof. Dort wartete ich auf die 8 Messe/Nord um nach Hause zu fahren. Der Info-Anzeiger zeigte an, dass die 8 in einer Minute einfahren würde.
Dann blendeten sie die 8 aus. Es kam eine Lautsprecherdurchsage „Die 8 ist aufgrund eines technischen Defektes ausgefallen. Steigen sie bitte in die nächste einfahrende Bahn. Steigen sie zügig ein.“

In dem Moment fuhr eine Bahn ein und die Leuchtschrift zeigte „2 - Döhren/Rethen“ also genau meine Bahn. Zack, stiegen ich und noch fünf andere Personen ein. Die Bahn fuhr an.

Es näherte sich die Station „Kröpke“ – WUUUUSCH durchgefahren.

Fragende Blicke in die Runde

Es näherte sich die Station „Aegidentorplatz“ – WUUUUUSCH durchgefahren

Ein Fahrgast steht auf und ruft: „Ey Scheiße, ich hätte hier rausgemusst!“

Er eilt zu Tür und drückt das Öffnen-Knöpfchen, damit der Fahrer weiß, das hier Leute rauswollen.

Es näherte sich die nächste Station – WUUUUUUUSCH durchgefahren.

Ich beginne mit meinem Leben abzuschließen, denn wir werden alle sterben.

Ein kleiner Typ mit einer Halbliterflasche Herrenhausener Bier springt zu unserem Pulk und ruft „Wollen die mich verarschen? Ich muss gleich aussteigen!“ Er beginnt alle Türöffner zu drücken.

Die Station nähert sich – WUUUUUSCH

Der kleine Mann bekommt große Augen rennt zu uns und greift beherzt an die Notbremse: „Jetzt ist aber Schluss, verarschen kann der wen anders! Der sieht doch das wir aussteigen wollen!“ ZACK zieht er den Hebel, ich halte mich schon mal fest um nicht wie in einem Hollywood-Streifen durch den Zug zu fliegen. Es passiert – nix.

Die nächste Station – WUUUUUUUSCH wieder durch.

Der kleine Mann wird tiefrot im Gesicht: „JETZT IST ABER GUT!“ und geht zum nächsten Notbremshebel – ZACK – nix passiert.

Nächster Hebel, gleiches Spiel. Er zieht an allen Hebeln im Abteil und endlich beim letzten Hebel RIIIIIING-RIIIIIING und ein gelbes Blinklicht. Der Zug wird langsamer und hält an der Haltestelle „Döhrener Turm“. Die Türen lassen sich nicht öffnen. Der kleine Choleriker lässt sich nicht einsperren, was er auch lauthals verkündet und mit aller Kraft die Automatiktüren mit einem lauten KNAAAAARZ auseinanderdrückt.

Wir eilen aus dem Horrorzug. Von vorne kommt der Zugführer „WER HAT HIER DIE NORBREMSE GEZOGEN!“

„ICH DU PENNER! Wir wollten aussteigen!“, ruft da der kleine Choleriker.

„Das ist eine Dienstfahrt, ihr Trottel, da hättet ihr gar nicht einsteigen dürfen! Schaut doch mal auf die Anzeige!“ Ich schaue hoch. Da steht echt Dienstfahrt. „Aber wir alle haben am Bahnhof Linie 2 – Döhren/Rethen gelesen!“, ruft jemand neben mir. Wir stimmen alle zu.

Der Zugführer ist entsetzt, „Oh! Das hätte nicht passieren dürfen. Welchen Notbremshebel haben sie denn gezogen!“

„ALLE! Der letzte hat dann funktioniert!“, entgegnet unser Retter

„Nein, das können sie mir nicht erzählen. Die Bahn reagiert automatisch nach einem Hebel!“

„Ähm nein, er hat wirklich alle gezogen und beim letzten reagierte die Bahn!“

Der Zugführer wird leicht blass. Wir gehen alle unserer Wege.

Gottlob war es dann doch nicht der Midnight-Meat-Train. Aber es war dicht dran!

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